1. Lebenswoche

Cannelle überrascht uns sehr, denn sie ist eine absolut instinktsichere Hundemutter. Mit großer Ruhe versorgt sie ihre Kinder und sie gedeihen prächtig mit ihrer Milch und Pflege. Gleichzeitig nimmt sie es ohne weiteres hin, dass Dorle und Anou in ihrer Nähe sind und beim täglichen Wiegen auch immer jeden einzlenen Welpen begrüßen und beschuppern dürfen. Es ist nicht möglich, sie davon abzuhalten mit Dorle und Anou spazieren zu gehen. Unterwegs ist sie wieder wie vor der Trächtigkeit, springt herum wie ein kleines Reh und versucht Anou zum Spielen aufzufordern. Die sechs Welpen entwicklen sich sehr schön, es macht uns große Freude, das mitzuerleben. Sie wirken sehr entspannt und zufrieden. Hundepapa Yoshi mit seinen "Relaxgenen" scheint sich gut durchzusetzen.


2. Lebenswoche

Die sechs Welpen entwickeln sich rasend schnell. Seit ein paar Tagen staksen sie mit noch etwas unkoordinierten Schritten durch die Wurfkiste und die Augen beginnen sich zu öffnen. Cannelles Milch scheint sehr nahrhaft zu sein, denn alle legen ordentlich an Gewicht zu. Sie bekommt natürlich das beste Futter, um genug Milch zu produzieren, aber ich hätte nie gedacht, dass in die kleine Cannelle Portionen für einen großen Bernhardiner passen.

Anfang der Woche erfuhren unsere ausgewählten Familien, dass bei ihnen im Juli Hundenachwuchs einziehen wird und so konnte dann auch das erste Onlinemeeting für unseren Welpenelternkurs beginnen. Wir freuen uns auf viele schöne Erlebnisse mit den kleinen Hunden und sind dankbar, wieder sehr nette Familien gefunden zu haben. Das ist für mich immer der stressigste Moment, weil so viel Verantwortung für diese Entscheidungen auf meinen Schultern lastet. Es braucht dazu sehr viel Erfahrung, Menschenkenntnis und Intuition, denn ich bin es, die über die späteren Lebensumstände eines jeden Welpen entscheidet.


3. Lebenswoche

In dieser Woche sind unsere kleinen Sonnenscheine wieder sehr gewachsen. Nachdem sich die Augen und Ohren geöffnet haben, begannen die Welpen mit kleinen Spieleinheiten, übten Knurren und Bellen, fielen aber schnell wieder in tiefen Schlaf. Die Zähne brachen durch und die Wurfkiste wurde geöffnet, weil sie schon über den Rand nach Draußen spitzten. Am Ende der dritten Woche gab es dann die erste Fleischmahlzeit und die wurde gierig verputzt. Es ist ein unglaublich ausgeglichener Wurf, Cannelle macht ihre Sache sehr gut und srahlt ebenso Ruhe und Gelassenheit aus.


4. Lebenswoche

Die vierte Lebenswoche ist immer sehr schön, weil die Hundebabies mobiler werden und  so neugierig auf die unbekannte Welt sind. Unsere Sechsergang macht uns so viel Freude, es sind wunderbare Hunde, die selbstbewusst und fröhlich ihren Auslauf erkunden und sich schon sehr freuen, wenn wir sie nach dem Schlafen begrüßen.

Was haben Cannelle und Yoshi uns für ein tolles Geschenk gemacht! Wir sind einfach  nur begeistert von ihrer Schönheit, innen, wie außen.


5. Lebenswoche

Anfang der Woche bekamen wir Besuch von der Tierfotografin Andrea Witthauer. Sie fotografiert immer unsere Würfe, dieses Mal ließ sie sich etwas sehr Kreatives einfallen. Sie kam mit ihrem mobilen Profistudio zu uns und die Welpen wurden von ihr sehr liebevoll in Szene gesetzt. Das ist nur ein paar Tage her, mittlerweile würden die Kleinen nicht mehr so ruhig sitzen bleiben, die Aktivität und Neugier haben sich weiterentwickelt, aber es ist immer noch ein wunderbareres, sehr ausgeglichenes Hunderudel.


6. Lebenswoche

Wie schnell sie groß werden?

In dieser Woche sind unsere Welpen definitiv aus dem Babyalter entwachsen und werden immer aktiver und schneller. Ich kann nur bestaunen, welch große Schätze Cannelle und Yoshi zustandegebracht haben. Oft sitze ich einfach nur da und alle sind um mich, jeder sucht meinen Blickkontakt und ich habe das Gefühl, in uralte Seelen zu sehen. Es rührt mich sehr und die Tränen steigen mir hoch, weil ich so viel Liebe und Glück spüre.

Diese Woche gab es endlich für die zukünftigen Familien die Nachricht von mir, welches Hundekind für sie bestimmt ist. Das ist immer spannend und die Freude ist natürlich sehr groß, auch bei uns.


7. Lebenswoche

Wunderbare Sommertage liegen hinter uns. Im kühlen Schatten unter den Bäumen tobten die Welpen bis zum Umfallen herum, nur ab und zu suchten sie eine Abkühlung im Wasser. Wir hatten viel Besuch, sind viel Autogefahren in Verbindung mit kleinen Ausflügen auf große Wiesen mit Heuhaufen, die sehr beliebt waren. Zum Ende der Woche kam auch unsere Zuchtwartin und jeder Welpe wurde einzeln genau begutachtet und dokumentiert. Die Wurfabnhame war für die Welpen so entspannend, dass manche sogar währenddessen auf dem Tisch eingeschlafen sind. Es ist wirklich eine unglaublich gechillte Bande. Nun zählen wir die Tage bis zur Abgabe. Vorher kommt noch unsere liebe Tierärtztin vorbei. Auch sie wird sich noch einmal jeden Welpen genau ansehen, impfen, chipen und den Abstrich für den Gentest machen. Für mich bedeutet das immer viel bürokratische Arbeit, viel lieber würde ich stattdessen bei den Welpen sitzen, aber das muss leider sein.


8. Lebenswoche

Die achte Lebenswoche hat es immer in sich. Es sind so viele Dinge zu erledigen und die Welpen werden immer aktiver und neugieriger auf das Leben außerhalb ihrer bekannten Umgebung, sodass es auch Zeit wird, ihren Lebensraum zu verändern. Gleichzeitig beschäftige ich mich mit der Abgabe und allen Dingen, die dazu gehören, auch mein Loslassen dieser wundervollen Schätze. Ich schwanke dann immer zwischen dem Gefühl die kleinen Hunde zu "verraten", weil ich ihnen nicht wirklich erklären kann, was sie erwartet und der Freude über ihr Leben und der Liebe, die ich für sie empfinde. Wir hatten wieder einmal sehr viel Glück bei der Auswahl der Familien für die F-Kinder und haben liebevolle Hundemenschen für sie gefunden.

Es ist für mich eine harte Zeit und gleichzeitig bin ich angefüllt mit sehr berührenden, glücklichen und unvergesslichen Erlebnissen. So, wie das Leben eben nun einmal ist: der Augenblick zählt, es lässt sich nichts festhalten, ganz im Gegenteil, im Loslassen erfährt man Weisheit und Tiefe.